Und zu meiner Linken sehen Sie…!
- Posted by Björn Maurer
- On 5. Februar 2016
Eine videogestützte Sightseeing-Tour
von Björn Maurer
Zeitbudget: | 10 – 45 Minuten |
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Schwerpunkte: | NUR Film |
Sprachkenntnisse: | Grundkenntnisse |
Mehrsprachig: | Nein |
Gruppengröße: | Ab 2 Personen |
Lernziele
- Kameramotive an einem konkreten Ort suchen und finden
- Alltagsobjekte auf ungewöhnliche Weise zeigen
- Adjektive für verbale Übertreibungen nutzen
- Den Blick des Zuschauers bewusst mit der Kamera leiten
Überblick
Die Teilnehmenden produzieren ein kurzes Sightseeing-Video aus der subjektiven Kameraperspektive ohne Schnitt. Während der Aufnahme kommentieren sie mündlich das, was im Bildausschnitt zu sehen ist.
Voraussetzungen: |
Keine |
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Materialien: |
eine Videokamera oder ein Smartphone pro Team; eine Auswahl an Adjektiven (Verben, Nomen) als Handout |
Vorbereitungen: |
Keine |
Ablauf
Hinweis
Wörterbücher bereithalten, damit die Teilnehmenden die deutschen Begriffe der Gegenstände ggf. nachschlagen können. Passende Adjektive können als Wortsammlung zur Verfügung gestellt werden.
Sehenswürdigkeiten auswählen
In Tandems wählen die Teilnehmenden in unmittelbarer Nähe eine kurze Wegstrecke zwischen zwei markanten Punkten aus. Sie laufen die Strecke gemeinsam ab und überlegen sich, welche «Sehenswürdigkeiten» rechts und links des Weges zu sehen sind. Das können alltägliche Dinge sein, wie ein Klettergerüst, ein Fahrradständer, ein Mülleimer.
Besonderheiten erfinden
Zu jeder «Sehenswürdigkeit» wird eine Besonderheit erfunden. Der Mülleimer ist vielleicht der einzige auf der Welt, der noch nie geleert wurde. Oder das Klettergerüst wurde einst von Außerirdischen installiert…
Hinweis
Für die Videos sollte eine Länge von maximal einer Minute vorgegeben werden, damit im Anschluss alle Videos angeschaut und gewürdigt werden können.
Üben
Nun laufen die Tandems ihre Strecke mehrmals ab und immer, wenn sie an einer «Sehenswürdigkeit» vorbei kommen, erklären sie sich gegenseitig, was das Besondere daran ist.
Auf Video aufnehmen
Nach kurzer Übungsphase laufen die Tandems ihre Strecke mit der Kamera ab, die alles aus der subjektiven Kameraperspektive aufzeichnet. Beim Kommentieren dürfen sie ruhig übertreiben. Die sprachliche Herausforderung besteht hier darin, gewöhnliche Gegenstände als einzigartig darzustellen.
Dabei werden Adjektive und ihre Steigerungsformen gelernt und gebraucht. Beispiel: «Das ist der größte und schönste Mülleimer der Welt»
Auch Komposita können selbst kreiert werden «Er ist ein gigantischer Papiermüllschlucker».
Verben können beschreiben, was man mit den Alltagsgegenständen Ungewöhnliches tun kann. «Er kann die spannendsten Geschichten erzählen, weil er bedrucktes Papier schluckt.»
Hinweis
Die Übung eignet sich für schüchterne Teilnehmende, weil sie sich selbst nicht im Bild zeigen müssen.
Anschauen
Den krönenden Abschluss stellt die Filmpremiere dar, wenn die Sightseeing-Videos im Plenum gezeigt und bewundert werden.
Bezüge zur Sprachförderung
Kompetenzfelder
Wortschatz: Die Teilnehmenden erweitern ihren Wortschatz anhand von konkreten Gegenständen, die sie im Umfeld finden und notfalls im Wörterbuch nachschlagen.
Sprechfertigkeit: Die «Sehenswürdigkeiten» müssen spektakulär und übertrieben präsentiert werden. Das fördert nicht nur die Verwendung von Adjektiven, sondern führt auch dazu, dass auch die Stimme bewusst als gestaltendes Element eingesetzt wird.
Bezüge Film- und Theaterpädagogik
Filmgestaltung
Kamera: Die Teilnehmenden lernen das Gestaltungsmittel der subjektiven Kamera kennen und nutzen es konsequent für ihre Sightseeing-Videos.
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