Lehmfiguren

Lehmfiguren

  • Posted by Björn Maurer
  • On 15. September 2016

Emotionen modellieren

von Katharina Gmeinwieser
Zeitbudget: 10 – 45 Minuten
Schwerpunkte: NUR Theater
Sprachkenntnisse: Grundkenntnisse
Mehrsprachig: Ja
Gruppengröße: Ab 4 Personen

Lernziele

  • Berührungsängste abbauen
  • Charakteristika der Körpersprache erkennen und darstellen
  • Emotionen und Tätigkeiten pantomimisch umsetzen
  • Emotionen übersetzen und Wortfelder bilden

Überblick

Die Teilnehmenden versuchen Tätigkeiten oder Emotionen darzustellen. Hierfür dürfen sie jedoch nicht ihren eigenen Körper einsetzen, sondern formen eine andere Person aus der Gruppe, ähnlich einer Lehmfigur, in die Position, die den gesuchten Begriff am besten darstellt.

Voraussetzungen:

Keine

Materialien:

ggf. Begriffskarten mit Verben und/oder Emotionen/Emojis, Plakate

Vorbereitungen:

Keine

Ablauf

Tipp

Es ist auch möglich, dass sich die Gruppen die Begriffe, die sie darstellen, selbst ausdenken.

Die Gruppe wird in Teams aufgeteilt. In jedem Team gibt es eine Lehmfigur und eine Person, die diese modelliert. Während ein Team darstellt, bilden die restlichen Teams das Publikum. Das Team, das beginnt, bekommt von der Spielleitung einen Begriff vorgegeben. Dies kann bei Gruppen mit weniger Spielerfahrung eine Tätigkeit, bei erfahreneren Gruppen eine Emotion sein. Alternativ zu den Emotionsbegriffen kann die Spielleitung auch Emojis einsetzen. Die Lehmfigur steht zunächst neutral vor dem Publikum. Sie wird von der anderen Person im Team nun so geformt, dass der Begriff anhand der Körperhaltung deutlich wird.

Hinweis

Da die Mimik nur schwer modelliert werden kann, kommt es besonders auf den gestischen Ausdruck an. Den Ratenden muss deutlich gemacht werden, dass sie den Begriff nicht nur anhand des Gesichtsausdrucks ablesen können.

Sobald die Darstellung vollendet ist, müssen die verbliebenen Teams im Publikum erraten, was dargestellt wurde. Anschließend wird gemeinsam überlegt, woran der entsprechende Begriff besonders gut deutlich wurde. Der Begriff wird mit Übersetzungen auf einem Plakat notiert. Insbesondere bei Emotionen ist es häufig nicht möglich, eine eindeutige Übersetzung zu finden. Für eine Emotion gibt es vielleicht mehrere, für andere gar keine Übersetzung. In diesem Fall können Wortfelder gesammelt werden. Z.B. “wütend”, “sauer”, “verärgert” u.s.w., die anschließend dem Wortfeld oder einem entsprechenden Emoji auf einem Plakat zugeordnet werden.

Gelingt es den anderen Teams nicht den Begriff zu erraten, muss dieser aufgelöst werden. Die Lehmfigur bleibt stehen und das Publikum kann versuchen, diese so zu verändern, dass der entsprechende Begriff leichter erkennbar wird. Gemeinsam wird gesammelt, welche Körperpartien für die Darstellung ausschlaggebend sind. Anschließend ist das nächste Team an der Reihe.

Varianten

Hinweis

Bevor die Gruppe beginnt zu raten, sollte die Lehmfigur einige Zeit erhalten, sich in die Körperhaltung einzufühlen, damit sie mitraten kann.

Es ist möglich, dass nur die Person, die modelliert, den Begriff erfährt. So kann die Lehmfigur am Ende mitraten. Bei der Darstellung von Emotionen kann sie reflektieren, wie sie sich in der jeweiligen Position fühlt und ob dies mit der dargestellten Emotion übereinstimmt. Ist die Vorgabe ein Verb, kann die Lehmfigur die Tätigkeit auch kurz pantomimisch ausführen, wenn sie sie erkannt hat.

Bei sprachlich weniger erfahrenen Spielenden erhalten die Teams ihre Begriffe gleichzeitig. Anschließend können sie die Bedeutung recherchieren oder die Begriffe übersetzen. Sie sollten die Darstellung jedoch noch nicht vorher proben. Sobald sie an der Reihe sind, kennen sie den entsprechenden Begriff und müssen nicht fürchten, aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse bloßgestellt zu werden.

Bezüge zur Sprachförderung

Kompetenzfelder

Wortschatz

Wortschatz: Das Spiel dient zur Erweiterung des Wortschatzes im Bereich des menschlichen Körpers sowie von Tätigkeiten und/oder Emotionen. Durch die körperliche Darstellung und den Ansporn, die jeweilige Darstellung zu erraten, festigen sich die Begriffe.

mehrsprachig

Die Teams erhalten die Möglichkeit die jeweiligen Begriffe, die sie darstellen sollen, zu übersetzen. So können die Begriffe in unterschiedlichen Sprachen erraten und am Schluss zu einer gemeinsamen Übersetzung zusammengeführt werden (sofern dies möglich ist).

Bezüge Film- und Theaterpädagogik

Schauspiel

Emotionen
Vertrauen

Emotionen: Die Darstellung von Emotionen ist in dieser Übung fremdgesteuert und konzentriert sich einzig auf die Körpersprache. Hierbei wird besonders deutlich, welche Körperpartien für welche Aussage über die entsprechende Stimmung verantwortlich sind. Dies können die Teilnehmenden später im Spiel umsetzen.

Vertrauen und Kooperation: Da sich die Personen in den Teams sehr nahe kommen (die Lehmfigur muss berührt werden, um sie zu modellieren), sollten sich die Personen bereits kennengelernt und Berührungsängste abgebaut haben. Die Lehmfigur muss darauf vertrauen, dass die modellierende Person keinen Unsinn mit dem eigenen Körper macht.

Dieser Artikel steht unter der Creative Commons Namensnennung-Weitergabe, nicht kommerzielle Nutzung unter gleichen Bedingungen 3.0 international . Der Name des Autors soll wie folgt genannt werden: Vorname, Nachname für sprachfoerderung.eu


0 Comments