Ich tue oder ich bin?
- Posted by Björn Maurer
- On 19. Januar 2016
Verben und Adjektive darstellen
von Melanie Beer, Katja Holdorf
Zeitbudget: | > 45 Minuten |
---|---|
Schwerpunkte: | NUR Film |
Sprachkenntnisse: | Keine |
Mehrsprachig: | Ja |
Gruppengröße: | Ab 4 Personen |
Lernziele
- Adjektive und Verben fotografisch bzw. filmisch darstellen und dadurch die Funktion der unterschiedlichen Wortarten erkennen
- Planen, wie die unterschiedlichen Wortarten am besten dargestellt werden können (filmisch oder fotografisch)
- Erweiterung des Wortschatzes (und Klassifizierung dieser beiden Wortarten)
- Übersetzung der Wörter in andere Sprachen mit der Möglichkeit zum Sprachvergleich
Überblick
Die Teilnehmenden bekommen die Aufgabe, Wörter (Adjektive und Verben) und deren Bedeutung in Kleingruppen zu erklären. Hierbei haben sie die Wahl diese filmisch oder durch ein Standbild (Fotografie) darzustellen. Jede der Gruppen erhält andere Begriffe (Verben und Adjektive). Ziel ist es, den anderen Gruppen in einer späteren Vorstellung, die Bedeutung der Wörter nur durch das Bild oder den Kurzfilm (höchstens 15 Sekunden) verständlich zu machen. Hierfür müssen sich die Gruppen bei jedem Wort genau überlegen, welche Darstellungsform besser geeignet ist.
Voraussetzungen: |
Keine |
---|---|
Materialien: |
Fotoapparat oder Smartphone bzw. Tablet, Notebook mit Beamer (je nach Gruppengröße) zur Präsentation, |
Vorbereitungen: |
Keine |
Ablauf
Hinweis
Da Adjektive Dinge oder Wesen mit bestimmten Eigenschaften kennzeichnen und somit besser statisch (Fotografie) und Verben (besonders Handlungsverben) gut durch Tätigkeiten (Film) dargestellt werden können, kann so ein Vergleich dieser beiden Wortarten erfolgen.
1) Produktion
Die Teilnehmenden bekommen in Kleingruppen den Arbeitsauftrag selbstständig Verben und Adjektive darzustellen. Dabei werden ihnen zunächst Wörter vorgegeben. Sie sollen sich innerhalb ihrer Kleingruppe über das Vorgehen und ihre Ideen austauschen und selbst entscheiden, ob das Wort besser im bewegten Bild (also Film) oder als Standbild (also Fotografie) darstellbar ist. Hierfür können auch Requisiten (falls vorhanden) verwendet oder Zeichnungen angefertigt werden.
Möglicher Arbeitsauftrag: «Überlegt euch gemeinsam mit eurer Gruppe, wie ihr das Wort am besten darstellen wollt. Entscheidet, ob ihr (eine Handlung) filmen oder fotografieren wollt.»
Tipp
Bei dieser Übung eignen sich besonders Gefühle als Adjektive ( glücklich / traurig / wütend / enttäuscht / müde) und Bewegungsverben (laufen / gehen / springen / tanzen / joggen / fallen).
Je nach Sprachstand der Gruppe muss eine vorige Recherche der Wörter ermöglicht werden.
Für die Filmlänge sollte unbedingt eine Zeitvorgabe gemacht werden (max. 10 bis 15 Sekunden).
2) Präsentation und Reflexion
Anschließend stellen die Teilnehmenden sich gegenseitig ihre Ergebnisse vor. An dieser Stelle sollte reflektiert werden, was gefilmt und was fotografiert wurde. Evtl. kann der Unterschied von Verb (Handlung = bewegtes Bild) und Adjektiv (Eigenschaft = Standbild) herausgearbeitet werden. Im Falle einer mehrsprachigen Lerngruppe können die einzelnen Wörter in die jeweiligen Erstsprachen der Teilnehmenden übersetzt werden.
3) Mögliche Weiterarbeit
An diesen Erfahrungen anknüpfend dürfen die Teilnehmenden sich nun selbst weitere Verben und Adjektive überlegen, diese filmisch oder fotografisch darstellen und in andere Sprachen übersetzen. Hieraus kann dann ein eigenes (multimediales) Lexikon entstehen.
Adjektive können mit Zusatzinformationen wie Steigerungsform oder ihre Verwendung im Satz weiter erarbeitet und ergänzt werden. Ebenso können die Verben nach Person und Zeit konjugiert dargestellt werden.
Varianten
Im Sinne des nachhaltigen Lernens können die Fotografien und die passenden Begriffe auf virtuellen Lernkarten (z. B. Quizlet) festgehalten werden. So könnten die Teilnehmenden wahlweise mit ihren mobilen Geräten oder am Computer den neu erworbenen Wortschatz üben. Ein Account bei Quizlet.com ist kostenlos und kann von jedem Teilnehmenden eingerichtet werden.
Bezüge zur Sprachförderung
Kompetenzfelder
Grammatik: Verben und Adjektive gehören zu den wichtigsten Wortarten der deutschen Sprache und können innerhalb dieser Übung kennengelernt, unterschieden und in einen sinnvollen Kontext gebracht werden.
Wortschatz: Bei dieser Übung wird auch der Wortschatz aktiv erweitert, da die Teilnehmenden sich bewusst mit den Bedeutungen der Wörter auseinandersetzen und diese dann anderen erklären müssen.
mehrsprachig
Die Übung eignet sich bei mehrsprachigen Lerngruppen für Sprachvergleiche zwischen den unterschiedlichen Herkunftssprachen. Hierbei haben die Teilnehmenden die Möglichkeit die neu gelernten Begriffe mit ihrer Herkunftssprache zu verknüpfen und ihre verschiedenen Sprachen werden wertgeschätzt.
Bezüge Film- und Theaterpädagogik
Filmgestaltung
Kamera: Sowohl bei der fotografischen Darstellung als auch bei der Lösung durch Bewegtbild setzen sich die Teilnehmenden mit visuellen Gestaltungsmitteln wie Einstellungsgröße und Kameraperspektive auseinander. Diese Gestaltungsmittel können dabei entweder nur implizit während der Produktionsphase oder auch explizit bei der Reflexion thematisiert werden.
Durch die Entscheidung, ob die Teilnehmenden ein Wort filmisch oder fotografisch darstellen möchten, setzen sie sich intensiv mit den Unterschieden zwischen Stand- und Bewegtbild auseinander (bspw. Aufnahmetechnik, Seitenverhältnis/ Hoch- und Querformat etc.).
Bildkomposition: Wie werden Personen und Gegenstände im visuellen Raum platziert (sowohl fotografisch als auch filmisch)? Mit dieser Übung können die Teilnehmenden auch für das Gestaltungsmittel der Bildkomposition sensibilisiert werden.
0 Comments