Einleitung – Hauptteil – Schluss
- Posted by Björn Maurer
- On 21. November 2016
Der Satz-Geschichten-Kreis
von Björn Maurer
Zeitbudget: | 10 – 45 Minuten |
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Schwerpunkte: | NUR Theater |
Sprachkenntnisse: | Grundkenntnisse |
Mehrsprachig: | Nein |
Gruppengröße: | Ab 6 Personen |
Lernziele
- die Kernbestandteile einer Geschichte (Einleitung, Hauptteil und Schluss) und deren Funktion kennenlernen
- gemeinsam eine Geschichte entwickeln
- Geschichtenideen für mögliche Verfilmungen generieren
Überblick
Die Teilnehmenden sitzen in einem Kreis und erzählen gemeinsam eine Geschichte, indem alle nacheinander je einen Satz beisteuern. Es finden insgesamt 3 Kreisdurchläufe statt. Der erste Durchlauf widmet sich der Einleitung, der zweite dem Hauptteil und der Dritte Durchlauf bildet den Schluss der Geschichte. Die Spielleitung steuert den Prozess und gibt passend zu den dramaturgischen Teilen Erzählimpulse.
Voraussetzungen: |
Keine |
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Materialien: |
Keine |
Vorbereitungen: |
Ein Plakat mit den 3-Akten einer Geschichte und deren Funktionen |
Ablauf
Die Teilnehmenden sitzen im Kreis. Die Spielleitung hält ein Plakat mit den drei dramaturgischen Akten “Einleitung”, “Hauptteil” und “Schluss” vor. Sie kündigt an, dass nun gemeinsam im Kreis eine Geschichte erzählt wird. Sie erklärt, dass es drei Erzählrunden geben wird und dass die erste der Einleitung, die zweite dem Hauptteil und die dritte Runde dem Schluss der Geschichte gewidmet wird.
Nun gibt sie den ersten Satz der Geschichte vor und ermutigt den/die Sitznachbar/in, den nächsten Satz zu bilden. Während die Geschichte Satz für Satz entsteht, steuert die Spielleitung mit Hilfe eines Plakats, auf dem die wesentlichen Inhalte einer Einleitung visualisiert sind. Es müssen mindestens die Personen und der Ort, an dem die Geschichte spielt, eingeführt werden.
Nach der ersten Runde (Einstieg) wird ein Teilnehmer / eine Teilnehmerin gebeten, den bisherigen Stand der Geschichte in eigenen Worten zusammenzufassen.
Die zweite Runde (Hauptteil) beginnt mit dem Hinweis der Spielleitung, dass nun die Hauptperson mit einem Problem konfrontiert werden muss. Bei der Arbeit mit Sprachanfänger/innen kann gemeinsam darüber gesprochen werden, welches Problem in Frage kommt. Ansonsten fügt wieder jede Person der Geschichte einen Satz hinzu.
Nach einer Zusammenfassung des Hauptteils durch eine Teilnehmende in eigenen Worten geht die Geschichte in die dritte Runde: den Schluss. Die Spielleitung thematisiert kurz die Bedeutung des Schlusses für die Geschichte und weist darauf hin, dass sie gut oder schlecht ausgehen kann. Dann wird der Geschichtenkreis gemeinsam abgeschlossen.
Einblicke in die Praxis
Bezüge zur Sprachförderung
Kompetenzfelder
Sprechfertigkeit: Die Verantwortung für die Erzählung wird auf mehrere Schultern verteilt. Sprachanfänger/innen formulieren mit Hilfe der Peers einfache Sätze, Fortgeschrittene können differenziertere Satzstrukturen riskieren.
Hörverständnis: Die Teilnehmenden sind gefordert, sich den Sinn der Kreisgeschichte beim Zuhören zu erschliessen. Bei Bedarf greifen sie auf Übersetzungen ihrer Peers zurück.
Bezüge Film- und Theaterpädagogik
Dramaturgie
Geschichten entwickeln: Die Teilnehmenden lernen die narrativen Funktionen von Einleitung, Hauptteil und Schluss kennen. Sie nutzen die 3-Aktstruktur, um einfache Erzählungen aufzubauen.
Ideenfindung: Der Satz-Geschichten-Kreis kann von den Teilnehmenden auch als Methode zur Produktion von Ideen für grössere Filmprojekte genutzt werden.
Spannung: Insbesondere im Zusammenhang mit dem Hauptteil wird der Kern-Konflikt bzw. das Problem fokussiert, um Spannung zu erzeugen.
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