Wer hat den Rund-um-Blick?
- Posted by Björn Maurer
- On 22. Januar 2016
Raumlauf zur Gruppenwahrnehmung
von Melanie Beer, Katharina Gmeinwieser
Zeitbudget: | 10 – 45 Minuten |
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Schwerpunkte: | NUR Theater |
Sprachkenntnisse: | Grundkenntnisse |
Mehrsprachig: | Nein |
Gruppengröße: | Ab 7 Personen |
Lernziele
- Raumwahrnehmung
- Gruppenwahrnehmung
- Wahrnehmen von und Reagieren auf Impulse
Überblick
Bei dieser Variation des Raumlaufs liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung der Mitspielenden. Anhand unterschiedlicher Impulse wird der Blick auf die anderen Teilnehmenden gelenkt und der Rund-um-Blick geschult.
Vorausgehende Übungen
Voraussetzungen: |
Keine |
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Materialien: |
ggf. ruhige Musik und Abspielgerät, ggf. Plakat zur Veranschaulichung der Begriffe |
Vorbereitungen: |
Keine |
Ablauf
Tipp
Bei unerfahreneren Gruppen empfiehlt sich ein auditives Signal einzuführen, wie beispielsweise Schnipsen oder Klatschen. Somit wird die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden darauf gelenkt, jemanden auffangen zu müssen. Die Furcht, nicht aufgefangen zu werden, nimmt ab.
Die Übungen und Varianten des Raumlaufs zur Gruppenwahrnehmung trainieren den → peripheren Blick der Teilnehmenden. Aufgabe ist es, im Laufen einen Blickpunkt zu fixieren und zu verfolgen, dabei jedoch nie die Gesamtgruppe aus den Augen zu verlieren, sie peripher wahrzunehmen.
Ohne ein besonderes Signal durch die Spielleitung bleibt eine Person im Raumlauf einfach stehen. Der Rest der Gruppe muss dies so schnell wie möglich wahrnehmen und ebenfalls stehenbleiben. Sobald die gesamte Gruppe steht, läuft eine Person weiter (es muss nicht dieselbe Person sein, die zuvor stehengeblieben ist) und alle fallen wieder in das Raumlaufschema zurück, bis erneut eine Person stehen bleibt.
Sobald die Gruppe diese Übung beherrscht, kann die Variante gesteigert werden. Die Person, die stehenbleibt, lässt sich mit gespannter Körperhaltung langsam in eine Richtung fallen. Die anderen müssen dies wahrnehmen und die Person auffangen. Natürlich muss die fallende Person den anderen die Möglichkeit bieten, sie aufzufangen. Es sollte sich daher immer nur eine Person fallenlassen.
Varianten
Der Raumlauf zur Gruppenwahrnehmung stellt bereits eine Variation des vielseitig einsetzbaren → Raumlaufs dar.
In einer Gruppe, in der bereits alle Namen bekannt sind, kann folgende Variation zur Gruppenwahrnehmung gespielt werden: Auf ein Klatschen der Spielleitung hin, gehen alle ins Freeze über und schließen die Augen. Daraufhin fragt die Spielleitung nach der Position einer bestimmten Person. Nun wird blind mit dem Finger auf die vermutete Stelle gedeutet. Ein weiteres Klatschen signalisiert das Öffnen der Augen. Nun kann festgestellt werden, wer sich am besten merken konnte, wo sich die gesuchte Person befand. Anschließend geht die Gruppe weiter im Raumlaufschema. Es gelten weiterhin alle eingeführten Impulse des Raumlaufs.
Die Fragen können sich auch auf Kleidungsstücke beziehen: „Welche Farbe hat das T-Shirt von …?“. Die Spielenden versuchen sich dann aus ihrer Wahrnehmung heraus zu erinnern und rufen die Farbe rein.
Einblicke in die Praxis
Bezüge zur Sprachförderung
Kompetenzfelder
Hörverständnis: Beim Raumlauf sind die Spielenden auf ihr Hörverstehen angewiesen. Die Impulse werden mündlich an die Gruppe gegeben und müssen umgesetzt werden. Eine Orientierungshilfe bildet die körperliche Umsetzung der Impulse. Sprachlich weniger fortgeschrittene Spieler/innen können sich nach den Handlungen der Fortgeschritteneren richten.
Bezüge Film- und Theaterpädagogik
Schauspiel
Aufwärmen und Motivation: Der Raumlauf und seine verschiedenen Impulse eignen sich sehr gut zum Ankommen im Raum und in der Gruppe. Übungen zur Wahrnehmung der Mitspielenden bilden einen wichtigen Einstieg in die gemeinsame Theaterarbeit, die an den Raumlauf anschließen kann.
Vertrauen und Kooperation: Die Teilnehmenden nehmen sich selbst, die anderen und die Gruppe wahr. Sie müssen Vertrauen fassen, um sich fallen lassen zu können.
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