Heute gehen wir auf Wortschatzfang
- Posted by Björn Maurer
- On 3. Februar 2017
Unbekannte Wörter suchen
von Melanie Beer, Katja Holdorf
Zeitbudget: | > 45 Minuten |
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Schwerpunkte: | NUR Film |
Sprachkenntnisse: | Keine |
Mehrsprachig: | Ja |
Gruppengröße: | Ab 2 Personen |
Lernziele
- Neue Begriffe und deren Bedeutungen selbstständig erkunden und kennenlernen sowie Zusammenhänge recherchieren
- Eigeninitiativ Entscheidungen treffen über Begriffe, die neu gelernt werden sollen
- Recherchemöglichkeiten kennenlernen und nutzen
Überblick
Die Teilnehmenden werden alleine oder in Kleingruppen losgeschickt, um etwas zu suchen, dessen Bezeichnung sie in der Fremd- oder Zweitsprache noch nicht kennen. Davon sollen sie Fotos machen und diese wieder zurück in die Großgruppe bringen. Anschließend können sie in Lexika oder im Internet Recherchen zu diesen Begriffen anstellen. Die Begriffe und deren Bedeutungen werden dann im Plenum vorgestellt und können in einem gemeinsamen Wörterbuch gesammelt werden.
Voraussetzungen: |
Keine |
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Materialien: |
Fotoapparat oder Smartphone bzw. Tablet, Internetzugriff zur Recherche, Lexika zur Recherche, Notebook mit Beamer (je nach Gruppengröße) zur Präsentation |
Vorbereitungen: |
Keine |
Ablauf
Tipp
Die Umgebung, in der die “Suche” stattfindet, sollte für die Teilnehmenden klar abgegrenzt sein und deren mögliche Weitläufigkeit bei der zeitlichen Vorgabe bedacht werden.
Zudem bieten auch Umfragen eine Möglichkeit um Wortbedeutungen zu recherchieren. Je nach Sprachstand können hierfür auch vorformulierte Sätze (Sprachroutinen) hilfreich sein, die den Teilnehmenden Sicherheit geben (z.B: “Was ist das?”, “Wie heißt das?”, “Was kann man damit machen?”…). Abhängig vom Sprachstand der Teilnehmenden können auch Bedeutungswörterbücher verwendet werden.
1. Unbekannte Wörter suchen
Die Teilnehmenden werden in Kleingruppen oder alleine mit einem Fotoapparat, einem Tablet oder einem Smartphone auf die Suche nach unbekannten Wörtern geschickt. Hierfür sollen sie Fotos von Objekten machen, deren Namen sie in der Fremd- bzw. Zweitsprache noch nicht kennen.
2. Begriffe und Bedeutungen recherchieren
Im nächsten Schritt recherchieren die Teilnehmenden die Begriffe und deren Bedeutungen sowie mögliche Synonyme, Möglichkeiten des funktionalen Gebrauchs in der Kommunikation (Bsp: “mit einer Decke kann ich mich zudecken”) oder auch die Übersetzung in die Herkunftssprachen. Dazu können Wörterbücher (mehrsprachig) sowie das Internet (für jüngere Teilnehmende eignen sich besonders Kindersuchmaschinen wie beispielsweise http://www.blinde-kuh.de/ oder http://www.helles-koepfchen.de/) genutzt und zusätzlich auch andere Personen befragt werden.
3. Ergebnisse präsentieren, reflektieren und in einem gemeinsamen Wörterbuch sammeln
Die Teilnehmenden stellen sich gegenseitig ihre Ergebnisse und Fotos vor. Je nach Sprachstand können hier vorformulierte Satzstrukturen (Bsp: “Das ist …”) und Beispielsätze (Bsp: “mit einer Decke kann ich mich zudecken”) zur Verwendung der jeweiligen Begriffe hilfreich sein. Neben den Ergebnissen sollte in einer Reflexionsphase auch der Recherchevorgang thematisiert werden. Sollten z.B. Schwierigkeiten bei der Informationssuche aufgetreten sein, kann über ein alternatives Vorgehen gesprochen werden. Hier können auch die Erfahrungen der anderen Teilnehmenden genutzt werden.
Alle recherchierten Begriffe können anschließend in einem gemeinsamen Wörterbuch gesammelt werden, das immer wieder erweitert werden kann.
Das gemeinsame Wörterbuch kann in verschiedenen Formen geführt werden. Wenn möglich, wäre eine dauerhafte Nutzung und ständige Erweiterung des Wörterbuchs durch die Gruppe empfehlenswert. Die Wortschatzspeicherung im mentalen Lexikon ist besonders effektiv durch die Aktivierung verschiedener Kanäle (z.B: sehen und hören) und die Verknüpfung mit bereits bekannten Wörtern und Bedeutungen (z.B: Herkunftssprache). Aus diesem Grund bietet sich ein multimediales Wörterbuch an, bei dem Bilder gezeichnet, Fotos gemacht und gedruckt, Filme gedreht, Sprachaufnahmen dazu aufgenommen und Wörter aufgeschrieben werden können.
Varianten
Die Präsentation in der Großgruppe kann von den Kleingruppen bzw. den einzelnen Teilnehmenden auch als Rätsel gestaltet werden. Dafür können zum einen nur die Bilder gezeigt werden und die Großgruppe ist aufgefordert, den Begriff zu nennen, wobei die zusätzlichen Informationen anschließend von der verantwortlichen Kleingruppe bzw. den Teilnehmenden gegeben werden. Zum anderen können auch Worträtsel kreiert werden (z.B. “Damit kann ich mich zudecken, wenn mir kalt ist”), deren Auflösung durch das entsprechende Foto gestützt werden.
Bezüge zur Sprachförderung
Kompetenzfelder
Sprachroutinen: Innerhalb dieser Übung können auch Sprachroutinen eine Rolle spielen. Die Einbindung neuer Inhalte in einfache sich wiederholende Satzstrukturen können helfen, anfängliche Hemmschwellen beim Sprechen einer fremden Sprache abzubauen und sorgen damit für mehr Sicherheit.
Wortschatz: Bei dieser Übung können die Teilnehmenden selbst aktiv werden und bestimmen, welche Wörter und Begriffe sie als nächstes lernen möchten und somit für sie bedeutsam sind. Verknüpfungen mit anderen bereits bekannten Bedeutungen können dadurch begünstigt werden.
mehrsprachig
Mehrsprachigkeit: Diese Übung eignet sich in besonderem Maße, um die Erstsprachen der verschiedenen Gruppenmitglieder aufzugreifen und sie mit den neu erlernten Begriffen und Bedeutungen zu verknüpfen. Da die Teilnehmenden für die meisten der Gegenstände bereits einen Begriff kennen und zudem viel Wissen darüber haben, müssen sie hierzu kein neues Konzept aufbauen, sondern dieses lediglich erweitern. Hierzu gehören die Begriffe in der Fremd- bzw. Zweitsprache sowie deren richtige Verwendung.
Dadurch eignet sich diese Übung auch hervorragend für Sprachanfänger/innen und kann gleichzeitig an jegliche Altersstufe angepasst werden.
Bezüge Film- und Theaterpädagogik
Filmgestaltung
Bildkomposition: Die Teilnehmenden müssen die Besonderheiten eines Gegenstands so in Szene setzen, dass dieser später identifiziert und damit weitergearbeitet werden kann. Dies macht es möglich einführend und induktiv das Gestaltungselement der Bildkomposition zu thematisieren. Die medialen Herausforderungen an die Teilnehmenden sind hierbei sowohl inhaltlich wie auch technisch niederschwellig, sodass diese Übung auch für mediale Einsteiger bestens geeignet ist.
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