Einstellungsgröße trifft Handlung
- Posted by Björn Maurer
- On 28. September 2016
Die passende Einstellungsgröße finden
von 1
Zeitbudget: | > 45 Minuten |
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Schwerpunkte: | Film UND Theater |
Sprachkenntnisse: | Grundkenntnisse |
Mehrsprachig: | Nein |
Gruppengröße: | Ab 6 Personen |
Lernziele
- Emotionen körpersprachlich zum Ausdruck bringen
- Die verschiedenen Einstellungsgrößen kennen lernen
- Erkennen, dass bestimmte Einstellungsgrößen Handlungen effektiver vermitteln
- Regeln kennenlernen, die man beim Einstellungswechsel beachten muss
Überblick
Die Teilnehmenden entdecken mithilfe der App “Action Bound” die filmischen Einstellungsgrößen. Im Rahmen eines digitalen Lernpfades erhalten die Teilnehmenden via Smartphone/Tablet filmische Aufgaben zu Einstellungsgrössen. Am Ende des Bounds ist eine Reflexion im Plenum vorgesehen, bei der die Resultate präsentiert und miteinander verglichen werden.
Voraussetzungen: |
Der Lehrende sollte sich bereits im Vorfeld mit den verschiedenen Einstellungsgrößen und dem Auswertungsbogen auseinandergesetzt haben. |
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Materialien: |
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Dateien zum Download: |
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Vorbereitungen: |
Keine |
Ablauf
Im Plenum legt die Lehrperson ein erstes Bild in die Mitte. (Bild ist in der “Totale” aufgenommen). Der Auftrag: die Mimik des Protagonisten soll beschrieben werden. Dabei wird klar, dass dies mit diesem Bild nicht gelingen kann. In dem folgenden Schritt wird das zweite Bild auf den Boden gelegt. (Bild ist in der nahen Einstellungsgröße aufgenommen), der Auftrag bleibt der Gleiche, jedoch sind hier Mimik und Stimmung sofort erkennbar. Kurz wird gemeinsam überlegt, was das für die Wahl des Bildausschnitts bedeutet. ( nicht jede Einstellung eignet sich für jede Handlung)
Die Ergebnisse werden kurz gesammelt, dann kann der Verweis auf weitere Einstellungsgrößen folgen. Jede Kleingruppe (3-4 Personen) sollte nun mit einem Tablet oder Smartphone ausgestattet sein. Die Teilnehmenden werden aufgefordert die WLAN-Funktion zu aktivieren und scannen nach dem Öffnen von «Actionbound» den QR-Code zum Starten, der entweder mittels Projektor zugänglich gemacht wird oder auch in gedruckter Version vorhanden ist.
Zu Beginn, sollte kurz auf die App eingegangen und erklärt werden, dass die Teilnehmenden jeden einzelnen Schritt des Boundes mit Konzentration und Gewissenhaftigkeit durchlesen sollen, weil sie ansonsten die darin enthaltenen Aufgabenstellungen nicht lösen können. Außerdem bekommen die Teilnehmenden einen Laufzettel ausgeteilt, den sie benötigen um einige der Aufgaben zu lösen. Falls die Möglichkeit besteht, sollte man evt. ins Freie gehen, um den Kleingruppen ein räumlich ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen. In jedem Fall muss die Lehrperson die benutzbaren Räumlichkeiten festlegen und darauf achten dass, diese schnell erreichbar sind.
In der Kleingruppe kann die Rallye beginnen. Die Kleingruppen machen sich auf den Weg und folgen dem Bound. Je nach Alter, Sprachstand und Vorerfahrung benötigen sie dafür ca. 45 – 60 Minuten.
Die Micro-Struktur des «Bounds» ist dabei immer ähnlich: Nach einer kurzen Information mit Beispielmaterial müssen die Spieler eine kleine Aufgabe lösen. (siehe auch Auswertungsbogen)
Nach verstrichener Zeit treffen sich die Teilnehmenden wieder. Achtung, da die Ergebnisse des angefertigten Actionbounds nur vom Nutzer des Accounts eingesehen werden können, können die Ergebnisse nur auf dem benutzten Smartphone/ Tablet eingesehen werden. Diese sind im Fotoalbum des Gerätes zu finden. Der Laufzettel wird dem Lehrenden abgegeben.
Hinweis
Bei dem Smartphone der Teilnehmenden handelt es sich um einen Teil ihrer Privatsphäre. Achten Sie als Lehrender darauf, dass die Fotos und Videos, Ihnen ausschließlich von den Teilnehmenden präsentiert werden.
Mit Hilfe des Auswertungsbogens kann sich die Lehrperson nun schrittweise durch die Fragen arbeiten und den Teilnehmenden die Chance geben ihre Resultate zu präsentieren. Schlussendlich sollte die Auswertung in einem kollaborativen und produktiven Prozess münden, in dem die Teilnehmenden ihre Lernfortschritte unter Beweis stellen können.
Bezüge zur Sprachförderung
Kompetenzfelder
Sprechfertigkeit: Die Diskussion im Plenum verlangt den Teilnehmenden zum einen den neu erworbenen Wortschatz ab (Bestimmung der Einstellungsgrößen), zum anderen elaborieren sie aber auch auf den bereits vorhanden Wortschatz. Gemeinsam wird nun im Plenum die Wahl der verschiedenen Einstellungen begründet und weitere Einsatzmöglichkeiten können thematisiert werden. Durch gezieltes und kritisches Hinterfragen können ästhetisch-gestalterische Reflexionsprozesse in Gang gesetzt und wiederum verbalisiert werden.
Bezüge Film- und Theaterpädagogik
Schauspiel
Emotionen: In Bezug auf Schauspiel bietet der Baustein die Möglichkeit, sich selbst vor einer Kamera darzustellen. Es muss überlegt werden, was man von sich zeigen will und was man eher verbergen will. Emotionen lassen sich bspw. durch Nahaufnahmen transportieren.
Filmgestaltung
Kamera: Der Baustein bringt den Teilnehmenden die verschiedenen Einstellungsgrößen und deren Einsatzmöglichkeiten näher.
Montage: Der Wechsel zwischen verschiedenen Einstellungsgrößen gehört zu den handwerklichen Grundzutaten eines jeden Films. Längst zählen schnelle Schnitte und Wechsel der Einstellungsgrößen zu den Sehgewohnheiten der Teilnehmenden. Umso wichtiger ist es demnach, diese Basis adäquat zu vermitteln.
Weblinks – Quellen
Literatur
Schell, Fred (1993): Aktive Medienarbeit mit Jugendlichen. Theorie und Praxis, München.
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